Intra Market Spreads, auch als Kalender-Spreads oder Zeit-Spreads bekannt, sind Handelsstrategien, bei denen der Händler in einem Kontraktmonat eine Position eröffnet, entweder long oder short, und dann die gegenteilige Position eröffnet, entweder short oder long, in einem anderen Kontraktmonat, im selben Future-Markt derselben Börse.
Beispielsweise ein long Kupfer-Future für Mai und ein short Kupfer-Future für August an der COMEX.
Im Wesentlichen erlaubt dies den Händlern, ihren Preiserwartungen an verschiedenen Zeitpunkten Ausdruck zu verleihen.
Struktur der Forward-Kurve und sogenannte Carries
Durch einen Kalender-Spread kann der Händler seine Erwartung bezüglich der Struktur der Forwardkurve für Metalle ausdrücken.
Wenn man erwartet, dass der näher gelegene Kontrakt im Vergleich zum hinteren Ende der Kurse an Wert steigt, kauft man den näher gelegenen Kontrakt und baut die gegenseitige Position im länger laufenden Monat auf.
Man würde dann davon profitieren, wenn der Preis in die gewünschte Richtung geht und somit die Forwardkurve sich abflacht oder sogar invertieren würde.
Sogenannte Carries können dazu verwendet werden, um mit Future-Positionen eine Absicherung gegen Änderungen im zugrundeliegenden physischen Markt einzurichten.
Beispiel
Falls geplant ist, ein physisches Metall mit zukünftiger Lieferung im November zu kaufen, bestünde das Risiko , dass sich der Preis bis zur Lieferung ändert. Um dieses Preisrisiko abzusichern, würde man einen long Future auf das gleiche Produkt eingehen, ebenfalls mit Liefertermin im November.
Doch was passiert, wenn sich das Lieferdatum für das physische Metall auf Dezember verschiebt?
Um die Absicherung aufrechtzuerhalten, müsste man die Future-Position auf Dezember verschieben. Dazu würde man den November gegen den Dezember-Spread verkaufen.
Mit anderen Worten würde man den November-Kontrakt verkaufen und den Dezember-Kontrakt kaufen.
Die Gesamtposition wäre nun ein long Dezember-Future, der wieder zum neuen Liefertermin des physischen Metalls passt.
Geringere Volatilität als der direkte Future
Intra-Market-Spreads bieten Händlern die Möglichkeit, sich bezüglich Preisänderungen eines Metalls zu positionieren, doch mit verringerter Volatilität als der Preis der direkten Futures, weil der Zeit-Spread vielmehr Änderungen in der wechselseitigen Beziehung zwischen den beiden Kontrakten berücksichtigt.. Das Risiko liegt in der Veränderung der Forwardkurve, die die beiden offenen Positionen unterschiedlich beeinflusst. Doch der Unterschied zwischen den beiden offenen Positionen wird kleiner als Veränderungen im zugrunde liegenden Future ausfallen. Daher sind Spreads weniger volatil.
Verringerte Margin-Anforderungen
Falls der Händler seine Erwartung zum relativen Wert von Metall-Futures im Handel mit Intra-Market-Spreads ausdrückt, dürfte er von verringerten Margin-Anforderungen profitieren. Die initiale Margin dürfte bei Spreads niedriger ausfallen, da die Volatilität niedriger ist.
Ein Beispiel: die Maintenance-Margin, also die Margin zur Aufrechterhaltung der Position, die für ein Lot long Kupfer-Future mit Fälligkeit im Februar gegenüber eines short Kupfer-Futures mit Fälligkeit im August an der COMEX fällig wird, könnte 200 US Dollar pro Lot betragen. Der direkte long Kupfer-Future mit Fälligkeit in Februar könnte dagegen etwa 3,100 US Dollar je Lot betragen.
Weitere Beispiele finden Sie unter den Produktspezifikationen auf der Seite cmegroup.com/metals.