Wie funktioniert der Lieferprozess bei Nichtmetallen
Die CME Group bietet eine Palette von Nichtedelmetall-Futures an, die am Verfallstag zu einer physischen Lieferung führen. Die wichtigsten darunter sind die COMEX Aluminium- und Kupfer-Futures.
Die physische Lieferung trägt dazu bei, dass eine Preiskonvergenz zwischen dem physischen und dem Terminmarkt am Verfallstag stattfindet. Um den Preis eines Futures mit Vertrauen bewerten zu können, muss man den Prozess der Lieferung und den Charakter des zu liefernden Metalls verstehen.
Produktspezifikationen
Bei Kupfer muss der Verkäufer bei der physischen Lieferung 25.000 Pfund mit einer Gewichtstoleranz von +/- 2 % liefern (24.500 bis 25.500 Pfund).
Das Metall muss der ASTM Spezifikation B115-00 oder neueren Revisionen für Klasse 1 der elektrolytischen Kupferkathoden entsprechen.
Bei Aluminium muss der Verkäufer zur physischen Lieferung 25 t mit einer Gewichtstoleranz von +/2 % liefern (24,5 bis 25,5 t).
Das Metall muss dem P1020A Standard gemäß der in den nordamerikanischen und internationalen Registrierungsdaten festgelegten "internationalen Bezeichnungen und chemische Zusammensetzungslimits für unlegiertes Aluminium" (revidiert im März 2007) oder späterer Revisionen für Primäraluminium entsprechen.
Die akzeptierten Formen sind Barren mit einem Gewicht bis 787,5 kg, T-Barren bis zu 787,5 kg oder Gussblöcke mit Gewicht von 9 kg bis 26 kg.
Das Metall, das zur physischen Lieferung gegen Futures angeboten wird, muss aus einer einzigen Marke einer börsenzugelassenen Schmelze bestehen.
Registrierung von Metall
Um gegen einen Future zu liefern, muss Metall an ein von der Börse zugelassenes Warenlager geliefert worden sein. Ein Warenlager bietet die sichere Lagerung des Metalls und eine Bestandsführung gegenüber der Börse und seinen Mitgliedern. Der offizielle Gutachter, Weighmaster genannt, arrangiert das Wiegen und bestätigt die Form und den Umfang des Metalls. Um zugelassen zu werden, muss das Warenlager Anforderungen der Börse erfüllen und zudem das nötige Maß an Sicherheit bieten.
Aluminium muss zudem ein Analysezertifikat der Raffinerie sowie eine Herkunftsbescheinigung vorweisen, um die lückenlose Integrität des Metalls zu beweisen.
Nachdem das genehmigte Metall an das Warenlager geliefert wurde, kann der Eigentümer das Metall an der Börse registrieren lassen, ein Vorgang, der das Metall "on Warrant" setzt, also quasi einlagert.
Ein Warrant oder auch Lagerschein ist eine rechtliche Legitimierungsurkunde. An der CME Group werden diese Lagerscheine elektronisch angelegt und aufbewahrt. Der Lagerschein wurde vom Warenlager erstellt und wird von der Clearing-Member Firma des Metalleigentümers im System der Börse gehalten. Der Lagerschein enthält alle relevanten Informationen zum gelagerten Metall.
Für die wichtigsten Nichtedelmetall-Futures werden die Lagerscheine zur Lieferung benötigt.
Absicht zu liefern
Futures beziehen sich bezüglich der Preisfindung und für die Durchführung einer Lieferung typischerweise auf einen Kalendermonat. Sowohl für den Kupfer- als auch für den Aluminium-Future kann die Lieferung an jedem Börsenhandelstag während des Kontraktmonats durchgeführt werden.
Dies kann zwei Börsenhandelstage vor dem ersten Tag des Liefermonats bis zu einem Werktag vor dem letzten Werktag des Kontraktmonats sein.
Der Verkäufer eines Futures initiiert den Liefervorgang durch die Ankündigung seiner Lieferabsicht mittels eines formellen Bescheides an die Clearing-Stelle. Der Verkäufer muss den Lagerschein bestimmen, den er zu liefern beabsichtigt. Im Gegenzug weist die Clearing-Stelle den Halter einer Future-Long-Position auf die Pflicht der Lieferabnahme hin. Die Lieferung findet zwei Werktage nach der Absichtserklärung des Verkäufers statt. Die Lieferung besteht aus der Eigentumsübertragung des Metalllagerscheins zum Abrechnungspreis, den die Börse am Tag der Absichtserklärung des Verkäufers festgelegt hat. Die Menge an Metall bezogen auf die Barren kann variieren. Während ein Futures für eine standardisierte Menge steht (beispielsweise 25.000 Pfund für den Kupfer-Future), wird das exakte Gewicht des Metalls berücksichtigt, sobald der Zahlungsbetrag berechnet wird.
Wenn Future-Käufer die Lieferung eines Metalllagerscheins annehmen, können Sie selbst entscheiden, was sie damit tun wollen. Beispielsweise können sie sich dazu entscheiden, es auf Lagerschein im Warenlager zu lassen oder es aus dem Lagerschein zu nehmen und selbst zu verkaufen oder aber um den Abtransport aus dem Lagerhaus an eine andere Stelle zu bitten, – ein Vorgang der auch als "load out" bezeichnet wird.
Alle Kosten für Versand und Lager müssen abgerechnet und bezahlt werden.
Informationen zum Umfang des auf Lagerschein gelagerten Metalls in den CME Group zugelassenen Warenlagern und zum Liefervolumen bei Nichtedelmetall-Kontrakten sind auf www.cmegroup.com erhältlich.