Die Rolle von Geld-Brief-Spreads
Was bedeutet die Aussage: „der Energiekomplex ist hoch liquide und hat einen engen Geld-Brief-Spread“? Ist das gut oder schlecht?
Für Trader ist es grundsätzlich wichtig, effizient in einen Markt einzusteigen und auch wieder aussteigen zu können. Ein enger Geld-Brief-Spread macht dies möglich.
Engerer Spread bei Futures als bei ETFs
Ein ETF ist ein Wertpapier, das einen Index, einen Rohstoff oder einen Korb von Vermögenswerten (z. B. einen Indexfonds) abbildet, jedoch wie eine Aktie an einer Börse gehandelt wird. Ein Futures-Kontrakt hingegen ist eine vertragliche Vereinbarung über den zukünftigen Kauf oder Verkauf eines bestimmten Rohstoffs oder Finanzinstruments zu einem festgelegten Preis.
Beispiel
Ein Terminkontrakt für Rohöl umfasst 1.000 Barrel Öl und wird aktuell für 100 USD pro Barrel gehandelt. 1.000 Barrel x 100 USD ergeben für den Händler einen Nominalwert von 100.000 USD. Da die geringstmögliche Preisänderung (Tickgröße) für diesen Kontrakt 0,01 USD pro Barrel beträgt, entspricht eine Änderung um einen Tick 10 US-Dollar.
Rohöl Futures nominal = 1.000 Barrel x 100 USD
Rohöl Futures nominal = 100.000 USD
Wenn der aktuelle Anteilspreis eines Rohöl-ETF 38 US-Dollar beträgt, müsste der Anleger 2.632 ETF-Anteile erwerben, um einen dem Futures-Kontrakt entsprechenden Nominalwert (100.000 USD) zu erreichen.
Annahme: ein Anteil des Rohöl-ETF-wird für 38 USD gehandelt
Anzahl der ETF-Anteile, die dem Nominalwert von 1 Öl-Futureskontrakt entsprechen: 100.000 USD/38 USD = 2.632 Anteile
Annahme: der ETF-Wert verändert sich ebenfalls in Schritten von 0,01 USD. Eine Kursbewegung der ETF-Position von einem Tick würde 26,32 USD entsprechen, beim Futures-Kontrakt sind es dagegen nur 10 USD.
Fazit
Enge Geld-Brief-Spreads können Kosten beim Eröffnen und Schließen von Positionen senken.