Einfluss der Optionsbepreisung

Trader, die bereits mit dem Optionshandel vertraut sind, werden feststellen, dass die Preisgestaltung von Optionen auf Futures auf denselben Faktoren beruht. Diese Faktoren sind Zeit, Volatilität und die Möglichkeit, Optionen im, am oder aus dem Geld zu handeln. Dies eröffnet einem Trader viele Möglichkeiten und hohe Flexibilität. Optionen auf Futures sind genau wie Optionen auf Aktien, da ihr Preis auf dem Preis eines zugrunde liegenden Vermögenswertes basiert; daher beeinflusst das jeweilige Ablaufdatum von Optionen die Handelsentscheidung.

Insbesondere sind der Einfluss von Theta, d. h. des Zeitwertverlustes, der Prämie und des inneren Werts sowie die Flexibilität, Optionen am Geld, aus dem Geld und im Geld zu traden, relevant für Optionen auf Aktien wie auch auf Futures.

In diesem Kurs wird erläutert, wie bestimmte Faktoren der Preisberechnung von Optionen Entscheidungen beim Handel mit Optionen auf Futures beeinflussen.

Einfluss von Theta oder Zeitwertverlust

Optionshändler müssen wissen, wie sie die Zeit zu ihrem Vorteil nutzen können. Das bedeutet, dass der Zeitwertverlust von Optionen berücksichtigt werden muss. Genau wie eine Option am Aktienmarkt läuft eine Option auf einen Terminkontrakt zu einem bestimmten Zeitpunkt ab. Der Zeitwertverlust (Theta) beeinflusst den Aktien- und Futures-Optionshandel auf gleiche Weise. Der Optionshandel wird immer davon beeinflusst, in welchem Zeitraum die Wertveränderung des Underlying stattfinden wird und wie das Underlying zum relevanten Zeitpunkt bewertet ist. Als Options-Trader analysieren Sie den Markt und planen Ihren Trade auf Grundlage verschiedener Faktoren, darunter Ihre Annahme, in welchem Zeitraum die erwartete Bewegung vor Ablauf der Option stattfinden wird. 

Beispiel - direktionale Strategie

Ein Aktienoptions-Trader könnte beispielsweise Apple (AAPL) analysieren und zu dem Schluss kommen, dass er eine bullische Annahme zugrunde legen möchte, da er der Ansicht ist, dass der Aktienkurs bald steigen wird. Dieser Trader könnte eine Call-Option kaufen, die an einem bestimmten Datum, z. B. in zwei Wochen, abläuft, um die erwartete Kursbewegung zu nutzen. Dieser AAPL-Trader erwartet, dass die gewünschte Kursbewegung bis zum Ablauf der Option oder davor stattfindet.

Gleiches gilt für einen Optionshändler, der E-Mini S&P 500 Futures (ES) analysiert, mit einer bullischen Annahme traden möchte und davon ausgeht, dass die Bewegung bald stattfinden wird. Auch der ES-Trader könnte sich für den Kauf einer Call-Option entscheiden, die in zwei Wochen abläuft. Der ES-Trader erwartet, dass die gewünschte Kursbewegung bis zum Ablauf der Option oder davor stattfindet.

Als weiteren Vorteil können Händler von Optionen auf Futures auf einigen Märkten zwischen einem Montag, Mittwoch oder Freitag als Ablaufdatum wählen, was ihnen zusätzliche Möglichkeiten gibt. Futures-Trader, die einen Call auf ES kaufen, können also ihren Trade mit zusätzlicher zeitlicher Flexibilität gestalten.

Beispiel: Spread

Nehmen wir an, es ist Dienstag, und ein Trader möchte den schnellen Zeitwertverlust in den letzten Tagen vor Ablauf nutzen. Der Trader nimmt für die nächsten Tage eine Kurssteigerung oder Seitwärtsbewegung an, so dass er aus dem Geld verkaufen und eine Put Credit Spread-Strategie anwenden könnte, um den Zeitwertverlust zu nutzen. Wenn der ES bei 2265 gehandelt wird, könnte er einen Put zu 2235 verkaufen und einen Put zu 2230 kaufen, der am Ende der Woche abgelaufen ist, um 0,30 Punkte zu erhalten. Wenn sich der Markt seitwärts oder nach oben bewegt, würde der Trader den gesamten erhaltenen Kredit behalten, wenn der ES zum Ablauf bei 2235 schließen würde.

Einfluss von Prämie und innerem Wert

Weitere wichtige Faktoren für alle Optionshändler sind die Prämie und der innere Wert. Bei allen Optionen beeinflussen der innere Wert und die Prämie den Kurs der Option und wirken sich somit auf die Trade Setups und letztlich den Gewinn und Verlust eines Trades aus.

Viele Trade Setups stützen sich darauf, wo die Option im Verhältnis zum zugrunde liegenden Preis erworben werden kann, wobei der Wert der Option berücksichtigt wird. Trade Setups, die früher die Vorteile von Prämien bei Optionen auf Aktien wie etwa GOOGL ausnutzten, sind auch auf Märkten für Optionen auf Futures wie E-Mini NASDAQ (NQ) anwendbar. Trader, die mit Aktienoptionen und Optionen auf Futures handeln, berücksichtigen die Risiken des Kaufs oder Verkaufs von Optionen, indem sie viele verschiedene Faktoren abwägen, darunter den inneren Wert und die Höhe der Prämie, die Bestandteil des Optionspreises sind.

Genau wie bei Aktienoptionen begünstigt ein Markt mit hoher und sinkender impliziter Volatilität den Optionsverkäufer, während Optionskäufer von niedriger und steigender impliziter Volatilität profitieren. Options-Trader sind in aller Regel damit vertraut, beim Verkauf den Prämienverfall zu nutzen und/oder beim Kauf von größeren Wertveränderungen des Underlying zu profitieren, und können dieses Wissen auf gleiche Weise für Optionen auf Futures anwenden. 

Beispiel: Credit Spread

Ein Maiskontrakt weist hohe implizite Volatilität auf und der Trader entscheidet sich für den Verkauf eines Spreads. Wenn der Trader glaubt, dass Mais (ZC) in den nächsten Wochen an Wert zunehmen könnte, könnte er einen Put Credit Spread verkaufen, der in drei Wochen ausläuft. Wenn Mais bei 358 gehandelt wird, könnte er den Put bei 340 verkaufen und den Put bei 335 kaufen, was einen Credit von 7/16 Punkten bei Mais erbringt. Der Trader würde Gewinn machen, wenn Mais am Ende des Monats über 340 schließt.

Flexibilität beim Handel von Optionen am Geld, aus dem Geld und im Geld

Optionen auf Futures eröffnen die Möglichkeit, am Geld, aus dem Geld und im Geld zu handeln, wobei sich alle diese Optionen auf das Risiko-/Ertragsprofil auswirken (genau wie bei Aktienoptionen). Trades können am Geld platziert werden und profitieren in diesem Fall, wenn der Kurs etwa auf demselben Niveau verbleibt, oder aus dem Geld getätigt werden, um Prämien zu erzielen oder starke Kursbewegungen des Basiswerts zu nutzen. Die Flexibilität des Handels im Geld oder aus dem Geld ermöglicht es dem Trader, das Risiko/Rendite-Profil nach seinen Wünschen anzupassen.

Beispiel - direktionale Strategie

Ein Trader, der glaubt, dass Gold Futures (GC) stark an Wert gewinnen werden, könnte eine Call-Option aus dem Geld kaufen. Wenn GC bei 1184 gehandelt wird, könnte ein Trader einen 1280-Call für rund 5,50 USD kaufen; da alle Kosten für die Option Prämie sind, muss GC bis zum Ablauf eine große Bewegung verzeichnen, damit sich diese Option auszahlt. Wenn der Trader die Performance des zugrundeliegenden Futures-Kontrakt besser nachbilden möchte, kann er mehr bezahlen und eine Call-Option im Geld kaufen. Er könnte einen 1170-Call mit demselben Ablaufdatum kaufen, jedoch für etwa 38 USD.

Wie Sie sehen, muss zwischen der Wahrscheinlichkeit, dass die Option bei Ablauf im Geld ist, und den Kosten für den Kauf der Option ein Kompromiss gefunden werden.

Zusammenfassung

Ebenso wie Aktienoptionen kann der Handel mit Optionen auf Futures auf verschiedenen Ebenen platziert werden, was eine flexible Beteiligung am Markt ermöglicht. Wenn Sie die Preisfaktoren für Aktienoptionen verstehen, können Sie dieses Wissen auch für den Handel mit Optionen auf Futures verwenden. 

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